dorothee andrew

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Was ist für mich Freiheit?

Für mich beschreibt Freiheit am besten das Lied „die Gedanken sind frei“. Wenn unsere Gedanken frei sind und damit meine ich, wenn wir uns dessen bewusst sind, was wir mit Gedanken erschaffen können, negativ, wie positiv stellt sich Freiheit und damit Glück und Glückseligkeit ein. Das Einzige, was wir dafür tun müssen ist Vertrauen und Akzeptanz von und in uns selbst. 

Wenn unsere Gedanken frei sind handeln wir automatisch so, dass sich Freiheit wie viele Menschen sie verstehen und gerne hätten einstellt. Freiheit ist wie ein Spiegel, ein zu viel oder zu wenig wird immer von der Masse erkannt und versucht ausgeglichen zu werden. Das Erkennen dessen ist aber nur über das Bewusstsein darüber möglich, dass unsere Gedanken frei sind und sich frei entfalten können. Wäre es aktiv möglich Gedanken zu lesen und zu manipulieren wäre Freiheit nicht möglich. 

Sobald uns also die Möglichkeit des eigenständigen Denkens genommen wird, sind wir selbst auch nicht mehr frei. Ein Beispiel: Ein Mensch im Koma dessen Gehirn noch funktioniert, hat noch das Potenzial auf Freiheit da sein Gehirn noch arbeitet. Er ist zwar physisch gefangen, geistig aber frei.

Solange das Potenzial zum Ausleben des Geistes vorhanden ist, ist Freiheit möglich.

Am Beispiel von Stephen Hawking kann man sehen welche Bedeutung die gedankliche/geistige Freiheit hat. Ich kann zwar physisch „unfrei“ sein, solange ich mich jedoch ausdrücken kann, bin ich trotzdem frei.

Freiheit bedeutet für mich auch diese wahrzunehmen und aktiv zu gestalten, immer im Respekt vor dem großen Ganzen. Sobald ich also versuche jemand anderen aktiv zu manipulieren, schränke ich dessen Freiheit ein. Zugleich schränke ich aber auch meine eigene Freiheit ein, weil ich verhindere, dass sich Potenzial entfaltet, welches mir vielleicht hätte nützlich sein können. Anders herum bin ich nicht frei, wenn ich blind z. B. den Meinungen anderer entspreche. In dem Falle entferne ich mich von mir selbst, von dem Vertrauen in meine eigene Urteilsfähigkeit, mein eigenes Potenzial eine Situation zu beurteilen und bewusst zu handeln. Ich lasse mich damit in meiner Freiheit für Potenzialentfaltung einschränken.

Wenn ich z. B. meine, das wir überall Abhörsysteme benötigen, Kameras für mehr Freiheit und Sicherheit. Damit eruiere ich nicht für mich selbst, ob ich das denn so will, ich gebe mich in die Angst und gehe weg vom Vertrauen. Ich fange an überall Probleme zu sehen, Situationen negativ zu beurteilen, Angst zu bekommen vor dem Kontakt mit dem „fremden, andersartigen, feindseligen“.

Würde ich vertrauen wüsste ich, ob ich vertrauen kann. Würde ich vertrauen würde ich mich selbst so verhalten in dem Sinne welches Verhalten ich mir herbeisehne. Also offen und kontaktfreudig, gesellig und aufgeschlossen.

Wie soll Integration geschehen, wenn ich als Individuum dies ablehne und mich ablehnend dem gegenüberstelle? Integration, also die Freiheit das alle Menschen gleich sind und auch so behandelt werden, passiert doch im ersten Schritt im Kopf, bei dem Gedanken das ich selbst erkenne, dass ich frei in meinen Entscheidungen bin und alle anderen auch. Indem ich jedem so begegne, wie ich selbst möchte das man mir begegnet, indem ich selbst die Veränderung bin, die ich mir in dieser Welt wünsche. 

Solange ich selbst aber in meinen Gedanken nicht frei bin und nicht erkenne, dass ich dies aber sein kann, so lange wird Freiheit als Ganzes und für alle nicht möglich sein.

Freiheit bedeutet auch sein Leben frei gestalten zu können und sich dessen bewusst zu sein. Die äußeren Rahmenbedingungen sind dafür leider noch nicht gegeben, denn der Schlüssel dazu liegt ganz am Anfang des Lebens eines jeden. In der Kindheit. Auch hier wird in die Freiheit eingegriffen und gelenkt. Besser wäre es, wenn informiert würde und Möglichkeiten aufgezeigt, sodass der einzelnen wählen kann was er gerne tun möchte.

Beispielsweise Schule, hier werden viele Strukturen vorgegeben, die die Potenzialentfaltung des freien Geistes mindern. Schule baut auf einem Konstrukt des Kampfes (Wettkampf, wer ist der Beste, Schnellste, Schlauste etc.) und auf Angst auf. Wenn nicht ... dann ... Eine unabhängige Potenzialentfaltung, also Freiheit im Sinne von freiem unvoreingenommenen Denken und handeln ist hier nur bedingt möglich. Das Individuum wird bereits von klein auf in den Status des „müssen’s“ versetzt, welches sich im Kleinen, wie im Großen in all seinen negativen, wie auch positiven Facetten widerspiegelt.

Unser Zusammenleben wird durch diesen Kampf um das müssen, der Freiheit beraubt, ohne es zu merken.

Im Kleinen gibt es dann die Kämpfe in der Familie um die Hausaufgaben die gemacht werden müssen, obwohl das Kind schon 10 Mal unter Beweis gestellt hat, dass es das 1 x 1 beherrscht und keinen Sinn darin sieht die von allen Schülern zu bearbeitenden Aufgaben zum 20sten mal zu schreiben. Im Großen gehen diese Kämpfe um das müssen weiter. Wer ist das tollste, beste Land der Welt, mit dem besten Bildungssystem, dem höchsten Exporten oder einem anderen Superlativ. 

Aber warum ist das so? Weil wir es zum einen so vorgelebt bekommen und zum andern vergessen haben, dass es auch anders geht, das wir selbst unser Leben in der Hand haben und dies in Abhängigkeit und mit dem großen Ganzen. Wenn wir wieder bei uns ankommen und unser eigenes Leben anfangen in Freiheit zu gestalten, anstatt das Leben von anderen Leben zu wollen, dann ist Freiheit in den Gedanken erreicht und kann sich das System ändern. Und zwar dahingehend, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken müssen, was Freiheit ist, denn dann wissen wir es!