Ein Jahr ohne Arbeit

Ein Prozess des inneren Erwachen anstatt des äußeren Tuns.

Gestern vor einem Jahr war mein erster Tag ohne Angestellt zu sein, ohne Arbeit. Ich hatte Mitte letzten Jahres gekündigt, einfach so, um mehr Zeit zu haben und um über das Leben zu sinnieren. Um herauszufinden was ich will im Leben, welchem Beruf ich nachgehen möchte, was mir Spaß macht.

Wie geht es mir heute ein Jahr später? Was sind meine Erkenntnisse? 

In dem Jahr ohne Arbeit, ist mir bewusst geworden, dass das Leben ein Kontinuum ist, ein fortlaufender, sich entwickelnder Prozess, der kein Ende hat. Es ist etwas, das nicht einfach vor deine Füße fällt, es ist etwas, das du erschaffst. Es ist etwas, wo du Möglichkeiten bekommst, Möglichkeiten der Entwicklung, Möglichkeiten der Erfahrung und der Erkenntnis. Diese Möglichkeiten kannst du wahrnehmen, du kannst sie leben, mit ihnen spielen und dich durch sie weiterentwickeln, oder du lehnst sie ab und bleibst stehen.

In dem Jahr durfte ich viel über Gedanken und Emotionen, und wie diese uns und unser Leben lenken, lernen. Ich durfte lernen wie fein alles mit allem verwoben ist. Wie feinfühlig man durch das Leben gehen sollte, was folgendem Satz entspricht „lerne zuzuhören, manche Gelegenheiten klopfen nur sehr leise an deine Tür“.

Ich habe gelernt achtsamer zu sein, mit mir und meiner Umwelt. Ich durfte so viel lernen in diesem Jahr auf der Reise zu mir selbst, auf der Reise zu Verständnis und Wissen, auf der Suche nach Erkenntnis, Ausdehnung und Zusammenhalt. Ich durfte erkennen, annehmen und integrieren, ich durfte vergeben, lieben und wertschätzen und mich entschuldigen. Ich durfte bei mir selbst ankommen, und doch habe ich mich noch nicht in meiner Gänze erkennen können. Ich bin dabei mich als Teil eines größeren Ganzen anzunehmen, es im Ganzen seinen Platz finden zu lassen und es zu integrieren. Es ist nicht mehr getrennt, es ist nun Teil von mir. Ich wurde jeden Tag wieder und wieder erinnert, was für mich richtig und wahr ist, ich durfte neue Wahrheiten über mich lernen und auch die der anderen aus einer anderen Perspektive sehen. Ich durfte meinen Blickwinkel ändern und erweitern. Ich bin so unendlich dankbar dafür, dass ich erkennen darf, dass ich mich wissentlich entwickeln darf und dass sich der Nebel um mich herum lichtet. Ich bin so dankbar, dass ich den Mut habe mein Potential zu leben und die Möglichkeit bekomme dies mit anderen zu teilen. Ich bin dankbar, dass ich bin!

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