Einfluss des Einzelnen
Noch ein Beitrag zum Thema: Ich als Einzelne/r kann doch nichts bewirken. Oder doch?
Anfang März lief ich durch den Wald und sah drei kleine Jungs, vermutlich alle unter 10 Jahre alt, mit einer riesigen Schubkarre, zwei Spaten und zwei Gießkannen voll Wasser. Ich lief an ihnen vorbei und fand es schön das in der Coronazeit wieder Kinder im Wald zu sehen waren und ein wenig buddelten und anscheinend etwas bauten.
Als ich ein paar Tage später wieder an derselben Stelle vorbeikam, waren die Jungs wieder da. Ich sah das aus dem Werk der Tage zuvor kleine Hügel entlang des Weges entstanden waren und sie nun mit ihren Mountainbikes, mit Anlauf über diese sprangen. Es war ein richtiger kleiner Parcours entstanden.
Nun ist es Anfang Juli und die Jungs habe ich im Wald seit langem nicht mehr gesehen. Aber seit Monaten treffe ich gehäuft auf Mountainbikefahrer im Wald, Erwachsene wie Jugendliche die einen Riesenspaß haben über den von den kleinen Jungs gebauten Parcours zu fahren. Sie schießen Action-shots mit coolen Sprüngen für Instagram, leisten sich Rennen und Messen sich gegenseitig. Heute haben zwei sogar den Parcours erweitert.
Warum schreibe ich das? Dieses Beispiel, so unbedeutend es scheint ist das ein simples Beispiel dafür das man durch sein Handeln jemand anderen erreichen kann; mag dieses Handeln noch so klein sein. Diese Jungs haben etwas für sich gebaut, sind ihrer Leidenschaft nachgegangen und haben damit, ohne es zu wissen, viele andere Menschen erreicht und ihnen einen wundervollen Nachmittag geschenkt. Das, was diese Jungs aufgebaut haben wurde sogar hinterher noch erweitert und entwickelt sich auch aktuell stetig weiter.
Das bedeutet, so unbedeutend etwas erscheint was man tut, so kann es doch großes bewirken. Es kann jemand anderem Freude bereiten. Man muss sogar noch nicht einmal davon wissen, dass man etwas für andere bewirkt hat; das man bei anderen Menschen einen Impuls freigesetzt hat. Denn nicht immer ist es etwas Physisches was den Impuls setzt, es kann auch ein Wort sein, ein Bild, eine Geste.
Egal wie klein oder groß der Impuls ist, den du setzt, mag er positiv oder negativ sein, du hast immer einen Einfluss, mit allem was du tust. Es wäre nur schade, wenn du etwas erkennst, was du tun möchtest, wofür du dich einsetzten möchtest, was dich reizt und dann zu sagen – Nein ich kann doch als Einzelner nichts bewirken. Doch das kannst du! Auch wenn du es zum Teil selbst nicht merkst, selbst wenn du später nicht daran weiterarbeitest, wichtig ist das du anfängst und Spuren hinterlässt. Impulse. Worte. Taten.
Wichtig ist aus meiner Sicht auch, dies auch unseren Kindern beizubringen. Das alles, was sie tun wertvoll ist. Dass es für ihre und unsere Entwicklung wichtig ist das wir gemeinsam an dem, was wir gegenseitig für uns tun wachsen und das wir gegenseitig einen Einfluss auf uns und auch unsere Umwelt haben.