Die Schule hat mich dazu gebracht mein Kind zu hassen

Spätestens wenn unsere Kinder in das Schulalter kommen, fangen die meisten Eltern an ihre Kinder mit anderen zu vergleichen. Wie weit kann es zählen, kann es schon seinen Namen schreiben etc. Dann, in der Schule gibt es die ersten Streitigkeiten wegen eines externen Faktors, der mein Kind beurteilt. Konnte man im Kindergarten noch argumentieren, „ach sie/er ist ja noch so klein, lass sie doch noch Kind sein“. So fängt mit dem Schulbeginn der Druck für das Kind an eine Leistung zu bringen.

Wer hat sich nicht schon mit seinem Kind wegen der Schule gestritten? Weil Aufgaben nicht so erledigt wurde wie es verlangt war, weil das Kind keine Lust hatte für die Klassenarbeit zu lernen oder die Hausaufgaben zu erledigen. Warum sind wir in dem Moment sauer auf unsere Kinder? Denn es sind nicht unsere Kinder, die wir in dem Moment nicht mögen, es ist die Institution Schule und unsere eigenen Ängste vor dem Versagen, die uns dazu verleiten uns auf die Seite der Schule zu stellen und unseren Kindern nicht mehr wie liebevolle, verständnisvolle Eltern entgegenzutreten.

Viele Eltern würden mir jetzt entgegnen, ja aber…  

Doch wie oft sehen wir unsere Kinder ab dem Schulalter durch die Augen an, durch die wir sie noch als einjähriges Kind gesehen haben? Wo wir mit jedem Entwicklungsschritt mitgefiebert haben und es bejubelt haben, wenn es die ersten Schritte gemacht hat oder das erste Wort gesprochen hat? 

Können wir unsere Kinder im Schulalter noch genauso bedingungslos ansehen uns sagen, du bist großartig so wie du bist. Ich akzeptiere dich so wie du bist, ich akzeptiere deine Entwicklung in dem Tempo wie du sie brauchst und wann sie für dich richtig ist. Vertrauen wir unseren Kindern noch so wie als sie noch kleiner waren? Dass sie aus sich selbst heraus den Antrieb entwickeln Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen, genauso wie sie auch laufen und sprechen gelernt haben? Oder lassen wir uns von gesellschaftlichen Zwängen und persönlichen Versagensängsten beeinflussen und behandeln unsere Kinder ab dem Schulalter anders? Streiten wir uns wegen Dingen, die wir ihnen aufzwingen, die sie zwar lernen wollen aber in ihrem Tempo, nur wir fordern von ihnen das sie es auf die Art und Weise wie die Schule es vermittelt tun und in dem Tempo den der allgemeine Durchschnitt für das Entwicklungsalter eines Kindes vorhersagt? 

Verlangen wir damit nicht von ihnen, dass sie Dinge lernen, die sie nicht lernen wollen und haben wir uns nicht genau darüber bereits geärgert als wir selbst noch zur Schule gegangen sind? Warum verlangen wir etwas von unseren Kindern was wir nie mehr machen wollten? Wie viele von denen die dies hier lesen haben gesagt, ich bin froh, dass die Schule vorbei ist?

Wir sollten dazu übergehen dieses alte System nicht mehr zu unterstützen, sondern unsere Kinder. Stärken wir unsere Kinder, anstatt ihnen zu sagen wie schlecht sie wieder im Fach „xyz“ abgeschnitten haben. Denn wir wollen doch starke Kinder die in sich und ihr in ihnen liegendes Potenzial vertrauen, die an sich glauben und wissen, dass sie gut so sind wie sie sind, egal was sie aus ihrem Leben machen. Wir sollten nicht veraltete Systeme stärken, sondern neue, dynamische flexible, die aus unseren Kindern dynamische, starke Individuen machen, die die Probleme von morgen lösen können und unsere Gesellschaft voranbringen. Denn starre Strukturen haben wir in Deutschland genügend, was wir jetzt brauchen ist Flexibilität und Selbstermächtigung.

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Was es bereits an alternativen zum aktuellen Schulsystem gibt, sowie Projekte, die das aktuelle Schulsystem auflockern, findet ihr hier.

Zudem veranstalte ich einmal im Monat einen Zoom-Call in dem wir gemeinsam überlegen, was wir als Eltern tun, können um mehr Flexibilität in die Bildung zu bringen und wie wir unsere Kinder dabei unterstützen können freier durch das aktuelle Schulsystem zu kommen.

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