dorothee andrew

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Die Bildung unserer Kinder sollte uns wichtig sein

Jeder der Kinder hat weiß wie die Zustände an den heutigen Schulen aussehen. Überfüllte Klassen, Lehrermangel, zu viel Druck, zu viel Frontalunterricht, wenig intrinsisches Lernen, marode Gebäude und reformunfreundliche Politiker. Wir wissen also wo der Schuh drückt. Aber ändern wir etwas? Wo sind die Eltern, die ihre Stimme erheben?, die auf die Straße gehen wie die Kinder bei Fridays for Future und für ihre Kinder eine bessere Ausbildung fordern? Wo sind die Unternehmen, die zwar den Fachkräftemangel erkannt haben, aber keine Änderung des Schulsystems fordern? Wo sind die Schüler, die die Schulen boykottieren und sich weigern unter diesen Bedingungen weiter zur Schule zu gehen? 

Wir haben doch erkannt wo es hakt, warum nehmen wir es so hin? Sind uns unsere Kinder nichts wert? Stecken wir sie deshalb von morgens bis abends in ganztags Kitas und ganztags Kindergärten? 

Mir scheint so als sollten wir gar keine Kinder mehr bekommen, diese lästigen Blagen, die uns zu spät zur Arbeit kommen lassen, nichts lernen wollen und so viel Unordnung im Haus machen. Wenn wir keine Kinder mehr hätten könnten wir uns ganz auf das Arbeiten im 24 Std. Takt, 7 Tage die Woche konzentrieren, ordentlich Kohle verdienen und die tollsten Sachen kaufen, Luxusurlaube machen, in Sternerestaurants dinieren, ohne das uns unsere Kinder peinlich sein müssten und wir gestresst nach dem Urlaub am liebsten noch einmal in den Urlaub fahren müssten. Wir können dann so leben wie wir wollten, wenn wir die nervigen Kinder nicht hätten. Wir hätten endlich unsere Ruhe und wären dann glücklich mit Sektfrühstück und Pradaschuhen. Oder etwa nicht? Ist es das was wir wollen?

Stellen wir uns so ein Szenario mal vor, dieses lässt sich sehr schnell zu Ende denken. Denn bereits nach ein paar Jahren würde diese System ohne Kinder zusammenbrechen, denn dann würden ja keine jungen Arbeitnehmer mehr nachkommen, die die Tätigkeiten die wir für den Erhalt unsers täglichen Lebens bräuchten mehr übernehmen. Ganze Branchen, die nur auf Kinder ausgerichtet sind würden zusammenbrechen. Es würde auch keine wirklichen Innovationen mehr geben, denn es gäbe ja keine jungen Menschen die mit ihren kreativen und auch kindlich-naiven Ideen die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt immer wieder bereichern, die uns auf Fehler im System durch Demos etc. aufmerksam machen. Sowie auf ein sonstiges Umdenken hinweisen und uns durch ihr Handeln dazu auffordern. Schlussendlich würden wir in unserem Luxus stagnieren und versauern.

Ok schaffen wir die Kinder doch besser nicht ab. Was aber muss sich ändern damit unsere Kinder auch noch nach dem Kindergarten glücklich sind und gerne zur Schule gehen, gerne einen Beruf ausführen und sich in der Gesellschaft wohl fühlen?

Meines Erachtens sollten wir ihnen eine größere Wertschätzung für IHRE Bedürfnisse entgegen bringen, anstatt sie in unsere Vorstellungen von „richtig“ zu integrieren. Geben wir ihnen Raum, hören wir zu was sie zu sagen habe, lassen wir uns überraschen und nehmen wir uns auch den für uns unsinnigen und unvorstellbaren Vorschlägen an die sie uns mitzuteilen haben. 

Stehen wir für unsere Kinder ein und erheben wir unsere Stimme, denn wir wissen alle das unsere Gesellschaft krankt und dies nur durch eine Erneuerung von den Wurzeln her verändert werden kann. Damit aber etwas neues wachsen kann, müssen wir uns trauen den Samen der das neue Potential enthält einzupflanzen. Wir müssen uns trauen auszusprechen was wir vor haben und warum wir dies tun. In vollem Bewusstsein das dieser Samen auch unser aktuelles Leben vollkommen verändern wird. Aber zum Positiven!