Transformieren wir den Coronavirus in eine Chance
Am Anfang habe ich mich über den Coronavirus und die damit verbundene Panik geärgert, nicht weil ich Angst hatte oder mich in meinen Persönlichkeitsrechten eingeschränkt gefühlt sah. Nein, einfach weil ich mich darüber ärgerte, dass einem kleinen Virus so viel Wichtigkeit eingeräumt wurde. Zumal die aktuellen Zahlen zu Infizierten und Todesfällen ins Verhältnis gesetzt zu der gewöhnlichen Grippe oder anderen Infektionskrankheiten weltweit doch schwindend gering sind.
Ich habe mich gefragt was das Verhalten wie wir auf das Virus reagieren über uns als Menschheit aktuell aussagt. Aus meiner Sicht macht es deutlich wie sehr wir in der globalisierten Welt wie ein Organismus vernetzt sind und damit auch verwundbar sind. Aber erkennen wir das wir ein Organismus „Menschheit“ sind?
Es zeigt mir das wir nicht mehr bei uns selbst sind und auf unseren gesunden Menschenverstand und auf unsere Intuition vertrauen, sondern uns von Anweisungen von außen leiten lassen.
Erkennen wir das wir wenn wir uns isolieren und abschotten uns so verhalten als würden wir uns als Körper warnehmen und wenn der kleine Finger weh tut in eine Schonhaltung geraten oder im schlimmsten Fall den Finger einfach abschneiden damit er uns nicht mehr stört? Sollten wir nicht viel mehr reflektieren was dies für uns als Menschheit bedeutet? Woher dieser Angriff auf unseren Organismus kam und die Ursache bekämpfen anstatt die Symtome zu unterdrücken?
Aus meiner Sicht kann dies nur mit einer gesunden Selbstreflexion beginnen, indem wir nach unseren eigenen Gefühlen handeln und nicht blind dem uns im Außen angebotenen vertrauen. Wir sollten genau hinhören was uns unser Bauchgefühl sagt. Dies bedeutet konkret, dass ich mich und meine Mitmenschen als Individuen warnehme und nicht als Objekte die weggesperrt werden müssen bis sie wieder „funktionieren“.
Gerade jetzt sollte ich in meinem Umfeld aktiv Hilfe anbieten. Ich beteilige mich aktiv an der Gemeinschaft, biete Hilfe an und verhalte mich so wie ich auch gerne möchte, das man mit mir umgeht. Ich höre zu und schenke Mitgefühl und biete Hilfe an wo es notwendig ist.
Corona ist aus meiner Sicht eher als Chance zu sehen. Wenn wir reflektieren was die aktuelle globale Situation für uns als Menschheit bedeutet können wir daraus ein neues Zusammenleben kreieren und daraus ein Umdenken gestalten wie wir denn lieber zusammenleben wollen. Wollen wir ab Mai alles wie zuvor weiter machen, dem Konsum und der Arbeit hinterherrennen immer auf der Suche nach mehr, nach etwas was uns antreibt. Wollen wir weiter im Außen danach suchen und uns immer wieder wundern das wir nicht zufrieden sind und wir noch etwas kaufen müssen oder noch die nächste Beförderung benötigen um endlich an unser Ziel zu kommen? Oder Erkennen wir das es kein Ziel gibt, das alles ein stetiger Wandel ist und nur wenn wir aktiv und bewusst diesen stetigen Wandel begleiten und gestalten, etwas von Substanz, etwas von Liebe erfülltes schaffen können, was alle auf jeder Stufe ihrer Entwicklung mitnimmt und fördert, ohne Wertung und Ausgrenzung, aber mit Integration, Anteilnahme und Mitgefühl und vor allem mit Wertschätzung.
Gehen wir also in uns und fragen uns wie unsere persönliche ideale kleine Welt aussehen sollte und fangen wir an die Stille die Corona mitbringt als Chance war zu nehmen und daraus etwas neues zu erschaffen. Fangen wir an uns zu fragen was wir wirklich wollen und nehmen wir die Energie der Ruhe die uns diese Tage bieten als Anstoß um mit Mut Veränderung auszusprechen und zu sagen wie wir uns unsere Gesellschaft wünschen.