dorothee andrew

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Die Ruhe nach dem Sturm ist die Ruhe vor dem Sturm

Da es immer wieder Stürme geben wird, geht es darum, die Ruhe zu nutzen, um neue Kraft zu schöpfen, um sich zu sammeln, um um sich herum aufzuräumen, sich zu stärken, zu reflektieren und bereit zu sein, wenn der nächste Sturm kommt. Was aber ist mit Sturm gemeint? Und was kann ich tun, damit ich für einen Sturm gewappnet bin?

In einem ersten Schritt geht es um das Erkennen des Sturms.

Ein Sturm kann auf allen drei Ebenen des Seins auftreten. Also geistig, emotional und seelisch. Im geistigen, beschreibt er das Gedankenchaos. Wenn wir das Gefühl haben, das nach einer anstrengenden Zeit, in der wir nur in Gedanken waren, unsere Gedanken nun langsam zur Ruhe kommen, sollten wir diese sammeln und ordnen. Wir sollten versuchen zu verstehen, warum uns dies passiert ist, sodass wir beim nächsten Mal, wenn wir in ein Gedankenchaos geraten, darauf gefasst sind und uns bewusst sind, das sich dies nur um einen kurzfristigen Sturm handelt, welcher auch wieder vorbei geht.

Aus emotionaler Sicht gestaltet es sich ähnlich. Die aufbrausenden Emotionen, die Traurigkeit, die Wut, die Aggression, die überschwängliche Freude, alle Extreme von Emotionen, die man sich vorstellen kann, sind immer nur temporär. Wichtig ist es in diesen Momenten, die Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern voll und ganz zu fühlen, zu spüren und wahrzunehmen. Und wenn diese abebben zu reflektieren, zu überlegen, „Warum war ich aggressiv?“, „Woher kam diese Wut?“, um beim nächsten Mal, wenn der Sturm aufzieht, gewappnet zu sein oder diesen sogar abmildern zu können, weil ich die Gründe dafür, warum ich aggressiv oder wütend oder traurig war, verstanden habe.

Im Physischen können extreme Stresssituationen, das Auspowern beim Sport oder das Arbeiten bis ans Limit mit dem Sturm vergleichen werden. Wenn ich bis ans Limit gehe, wenn ich meine Energien so weit belaste, mich so auspowere, sodass ich das Gefühl habe, ich kann keinen Schritt weiter gehen und dann eine Zeit kommt, in der ich zur Ruhe komme, sollte ich bewusst diese Ruhe nutzen, um zu reflektieren. „Warum habe ich mich so verausgabt?“, „Was sind die Gründe dafür, dass ich mich vielleicht unter Druck habe setzten lassen?“ Ich sollte die Ruhe vor dem nächsten Sturm aktiv nutzen, um dann dem nächsten Sturm aus dem Weg gehen zu können oder physisch darauf hinzuarbeiten, dass ich dem Sturm standhalte.

Hat man alle drei Ebenen des Seins in stürmischen Situationen beobachtet und reflektiert, geht es im nächsten Schritt darum, diese drei Ebenen physisch, emotional und geistig in Kohärenz zu bringen. Gelingt mir dies, stelle ich fest, das die Stürme zwar immer noch kommen, aber diese mir anders erscheinen. Sie werfen mich nicht um und sie kommen auch nicht in starken Böen oder wie in einem Sturzregen auf mich herab, sondern sie sind da und ich weiß sie zu nutzen. Ich weiß ihre Energie zu nutzen. Ich erkenne das der Sturm wie eine zusätzliche Energie für mich ist, die ich erhalte, um diese umzulenken, um damit andere zu nähren. Es ist wie überschüssige Energie, die, wenn ich Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht habe, nicht mehr als etwas erkenne, das gegen mich ist, sondern als etwas, was für mein Wachstum da ist und nicht nur für mein Eigenes, sondern auch für das von Anderen.