dorothee andrew

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Ich bin

Am 8. Februar 2019 durfte ich mich an etwas erinnern was bereits mein ganzes Leben lang in mir lag, aber ich es in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund geschoben habe.

Als ich ein Kind war, war ihr sehr bewusst, ich konnte fühlen was meine Umwelt fühlte. Ob die Menschen mir wohlgesonnen waren oder nicht, was sie wirklich wollten und was nicht. Als Kind beobachtete ich andere daher die ganze Zeit und wirkte nach außen in mich gekehrt, schüchtern, zu Zeiten auch arrogant, da ich nichts sagte, sondern nur zusah.

Meine Kindheit fühlte sich im Nachhinein wie in einem Nebel an, alles verlief wie im Traum. Ich verstand die Menschen oft nicht, da sie aus meiner Sicht Dinge taten, die für mich unrealistisch oder nicht dem entsprachen, was sie ausstrahlten und wirklich wollten. Ich erinnere mich an einer Zeit, in der ich so viel wahrnahm, dass wenn ich in die Stadt ging, alle Gefühle von allen Menschen gleichzeitig spüren konnte. Das war mir zu viel und ich verschloss mich dieser Gefühlswelt. 

Dann kam eine Zeit, die sich anfühlte, als würde ich wie ein Roboter neben mir stehen. Ich hatte mich so sehr verschlossen da ich die Menschen um mich herum nicht verstand, dass ich mich selbst auch nicht mehr verstand. Erst mit 14 änderte sich das, ich hatte das Gefühl aussprechen zu müssen, was ich aus meiner Sicht wahrnahm, aber ich traf damit auf Granit, da die Meinung der Erwachsenen war, dass ich davon keine Ahnung hatte, obwohl es für mich offensichtlich war, wo die Probleme lagen. 

Also verschloss ich auch meine Intuition für mich selbst für das, was ich wusste. Ich kam so weit vom Weg ab, dass ich weder auf meine Seele noch auf meinen Körper mehr hörte und mit 27 mit Burnout im Krankenhaus landete. Das war der Nullpunkt.

Ich wusste, das sich etwas ändern musste und auch in mir schrie alles nach Veränderung. Ich fühlte, wie es in mir arbeitet und wollte das ich die weggeschobenen Gefühle wieder rausließ, dass ich wieder wahr nahm. Zunächst dachte ich es wäre nur der Job, den ich ändern müsste, also begab ich mich auf die Suche. Ich stellte mir die Frage was ich denn eigentlich will im Leben, was ich kann das, was ich mit anderen teilen kann und was mein Herz höherschlagen lässt? 

Aber ich war zu einem von den Menschen, die ich am Anfang meines Lebens beobachtet hatte, die planlos durch die Gegend liefen, die ihren inneren Impuls nicht mehr wahrnahmen, die wie Roboter von nine to five arbeiteten, aßen, ihrer Freizeitbeschäftigung nachgingen, Urlaube machten, um Erinnerungen anzuhäufen, aber die nicht das taten, was ihr Körper, ihre Seele oder ihr Geist wollten. Die machten, was andere machten, die die Kleidung kaufen die andere kauften, um dazuzugehören, die das taten, was andere taten, um zu einer Gruppe zu gehören, die Konsumierten, obwohl sie nicht hungrig waren. 

Ich suchte und suchte. Was macht mir Spaß? Was will ich wirklich? Was bereichert mich? Was fühlt sich gut an? Ich suchte im Außen nach Lösungen, die ich dort aber nicht fand. Ich verkürzte meine Arbeitszeit, um mehr Zeit zu haben, ohne mir Gedanken darüber gemacht zu haben wofür. Somit war die gewonnene Zeit nicht ausreichend und der Wunsch nach mehr Freizeit und weniger Arbeit wurde größer. 

Dann kam ich mit Menschen zusammen, die ihr Leben von vorne nach Hinten umgekrempelt hatten, die sich getraut hatten alle ihre Sicherheiten aufzugeben und einen neuen Weg zu gehen, einen Weg, der ihnen ein Strahlen in die Augen setzte und eine Euphorie in ihnen entfachte. Dort fühlte ich zum ersten Mal wieder diese Energie, die von Menschen ausging, wenn sie mit sich im Reinen waren. Und hatte das innige Bedürfnis dies auch ausstrahlen zu wollen. 

Diese Freundin, von der diese Energie ausging, erzählte mir an diesem 8. Februar vor zwei Jahren, dass sie daran glaube das jeder Mensch eine Seele hat. Und mein erster Gedanke war „oh nein, ich mag sie ja wirklich gerne, aber jetzt fängt sie mit so einem Esoterikquatscht an…“ Als wir uns verabschiedeten, ging dann diese unglaubliche Energie von ihr aus und ich dachte mir, was habe ich zu verlieren und entschied mich, mich in das Thema einzulesen. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag und noch bis in den späten Abend hinein damit mich mit dem Thema Seele auseinander zu setzten und zu verstehen, was das eigentlich ist. Aber je mehr ich las, desto mehr war es so als wenn mir jemand erzählen würde das Gras ist grün. 

In der Nacht geschah dann etwas was manche als spontanes Erwachen, oder erwachen der Kundalini beschreiben würden… 

Heute habe ich keinen Job mehr im konventionellen Sinne, ich bin einfach. Ich versuche jeden Tag das zu tun, was mein Körper, meine Seele und mein Geist möchten. Und wenn ich dem Gefühl nachgehe, der Intuition folge, dann breitet sich der Weg vor mir so sanft und eben aus das ich nicht glauben kann, dass es real ist. Es ist immer alles da, was ich brauche und wann ich es brauche. Manchmal macht es vom Verstand her zunächst keinen Sinn, dieser erschließt sich dann aber im Nachhinein, wenn ich den Gesamtzusammenhang betrachte. Ich bin froh wieder auf den Weg zurückgekehrt zu sein, den ich gehen wollte und diesen nun voller Bewusstsein und Genuss zu beschreiten!