dorothee andrew

View Original

Erkennen und Zulassen

Jeden Tag ist Weihnachten! Warum sage ich das? Weihnachten verbinden wir heute hauptsächlich mit Geschenken. Wir beschenken uns an diesem besonderen Tag, um damit viele Dinge wie gegenseitige Wertschätzung, Dankbarkeit, Liebe etc. zum Ausdruck zu bringen. Dabei beschenken wir uns jeden Tag, ohne es zu merken.


Im Leben geht es immer um Erfahrungen und Weiterentwicklung, selbst jemand, der von sich behauptet, er will das immer alles so bleibt wie es ist oder er hat schon alles erreicht oder er will gar nichts lernen, lernt jeden Tag durch sein sein.  Wir befinden uns immer so lange in derselben Situation, bis wir uns entscheiden, etwas anderes zu tun; UNS zu verändern. Nur wenn wir uns und die Geschenke, die das Leben uns jeden Tag anbietet, beobachten und zu deuten wissen, verändern wir uns und lernen etwas Neues. Bleiben wir auf der Stelle stehen und machen jeden Tag dasselbe lernen wir aber auch dazu, wir vertiefen das, was wir gerade lernen und perfektionieren es.


Sich weiter entwickeln ist auch absolut unabhängig von der anderen Person oder unserem Umfeld. Das Außen gibt uns nur den Impuls; was wir daraus machen liegt bei uns. Wir lernen dabei immer und wir lernen in jeder Situation nur aus unserer Perspektive. In der gleichen Situation können für zwei Menschen unterschiedliche Erfahrungen daraus hervorgehen. Da sie ja bereits mit unterschiedlichen Grundausstattungen in die Situation gehen. Die Erfahrung entsteht dabei aus der Emotion, die uns dabei begleitet. Ist uns langweilig oder sind wir fröhlich, fühlen wir uns geborgen oder bedroht etc. Daher ist es auch falsche zu erwarten, dass Kinder in der Schule alle das Gleiche lernen oder das Gleiche lernen sollten. Keine zwei Menschen sind gleich, nicht einmal körperlich. Daher ist ein individuelles Lernen unter Berücksichtigung der Veranlagungen und der Bedürfnisse des Einzelnen grundlegend.


Glaubenssätze und Verhaltensmuster, die wir von unseren Eltern gelernt haben, können wir bei der Beobachtung unseres Alltages erkennen und wir dürfen diese auch ablehnen und daran arbeiten, dass wir diese löschen und unsere eigenen Vorstellungen von Leben entwickeln. D. h. das wir Schule dahingehend ändern können das wir nicht vorgeben wie Unterricht zu sein hat. Er sollte niemals starr und für alle gleich sein nur „weil man das so macht“. Wer definiert das?


Für die zukünftige Gesellschaft ist es elementar wichtig, dass wir uns von erlernten Verhaltensmustern lösen. Damit meine ich „man muss bestimmte Dinge so oder so machen“ „ich muss mich so oder so verhalten“ warum geht es nicht auch anders? Wie Einstein bereits so treffend gesagt hat „ein Problem kann nie mit den gleichen Gedanken gelöst werden, wie es entstanden ist“


Kinder sind unsere Zukunft, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben sich Gehör zu verschaffen, wenn wir uns erlauben ihnen zuzuhören und nicht davon ausgehen, dass wir schon alles wissen, können wir gemeinsam etwas Neues gestalten.


Wenn ich also das Gefühl habe etwas fühlt sich für mich nicht richtig an, dann darf ich das ansprechen, auch wenn ich auf Gegenwind stoße. Ja ich muss sogar, denn nur Veränderung bringt die Menschen weiter. Denn zu schweigen würde bedeuten es hinzunehmen, es gewähren zu lassen.


Für die Schule bedeutet das, dass Schule im 21. Jahrhundert eine volle Potenzialentfaltung des Einzelnen bieten sollte, welche keinen zurücklässt. Bildung sollte für jeden erreichbar sein egal wie. Schulische Bildung soll nicht einengen, sie sollte entfalten; schulische Bildung soll Raum lassen für Neues, für Veränderung, sie soll ein dynamisches System darstellen welches individuell die Bedürfnisse des Einzelnen widerspiegelt.


Wenn wir Kinder nach ihren Bedürfnissen erziehen lernen und ihnen die Bildung, die sie sich wünschen, zur Verfügung stellen, wenn wir sie zu selbstbewussten, vorausschauenden, lösungsorientierten, starken, integrierenden, mitmenschlichen Wesen erziehen, die sich mit der Gesellschaft und ihrer Umwelt identifizieren, dann lösen sich viele anderen Probleme von selbst. Denn bringen wir unseren Kindern vertrauen bei, vertrauen sie sich selbst, sie lernen ihr Potenzial wert zu schätzen und es einzusetzen im Wohle der Gemeinschaft.