dorothee andrew

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Die Angst

Als ich vor zwei Jahren gekündigt habe, kamen danach immer wieder Ängste und Zweifel, ob dies wirklich die richtige Entscheidung war. Ich fragte mich dann, wie kann ich diese Angst überwinden, wie kann ich vertrauen lernen? Wie weiß ich überhaupt was ich will?

Hierzu kam mir damals, als ich im Auto auf dem Weg zur Schule war, um meine Tochter abzuholen eine Erkenntnis. Denn auch wenn ich so stark war meinem Herzen zu folgen, setzte mein Verstand doch mehrmals täglich ein und sagte: “was hast du getan einfach zu kündigen!”

Denken wir also an die Natur, Bäume, Pflanzen, Wind, Sonne, Tiere, Lebewesen. So sind auch wir Lebewesen. Doch was ist so besonders daran? Denkt man an eine Pflanze, so entspringt diese einem Samen. Danach wächst und gedeiht sie, sie wird größer und wunderschön. Sie ist perfekt so wie sie ist. Sie weiß, was sie zu tun hat ohne, dass ihr dies jemand sagen muss. Die Pflanze weiß es einfach. Dies gilt auch für die Tiere und eigentlich alles was auf diesem Planeten existiert. Alles ist perfekt so wie es ist und weiß, was es zu jedem Zeitpunkt in seinem Dasein tun muss.

Die einzige Ausnahme ist der Mensch. Welcher glaubt, dass er das intelligenteste Wesen auf diesem Planeten ist, aber dabei vergessen hat, was seine Aufgabe ist, er hat verlernt zu leben, seinen Instinkten zu vertrauen und seinen Fähigkeiten. Damit meine ich nicht alle Menschen, ein paar wissen schon noch um dieses Wissen, aber die Menschen, die das Gefühl haben etwas in ihrem Leben zu vermissen, etwas zu bereuen, nicht glücklich zu sein, denen sollte der Gedanke daran, dass alles bereits in Ihnen angelegt ist doch Mut genug sein. Sie können darauf vertrauen, dass sie wissen, was gut für sie ist und einfach danach leben! Denn bei allen anderen Lebewesen funktioniert es ja auch.

Was dabei jedoch noch zu berücksichtigen ist, ist das auch eine Pflanze nicht leben kann ohne Wasser, Licht, Luft etc. sie ist in das Gesamtgefüge integriert und gleichzeitig von ihm abhängig. Dabei ist sie als Individuum in erster Linie für sich selbst verantwortlich. Sie weiß was, wie viel und wann sie etwas braucht, sie weiß, was sie nicht möchte und agiert dementsprechend, sie interagiert mit ihrer Umwelt, tritt mit dieser in Resonanz, gebührt Respekt, gibt und nimmt. Die Natur gleicht Ungleichgewichte immer aus. Auch wenn es Sturm gibt, gibt es danach immer Sonnenschein, wenn es ein Überangebot von etwas gibt, bildet sich eine andere Gruppe stärker heraus und nimmt dieses Angebot an und gleicht dieses aus, bis wieder Harmonie herrscht.

Aber was bedeutet das nun für meine Angst. Dies bedeutet sich immer wieder darauf zu besinnen, dass alles was ich an Talenten und Ideen, die ich für mein Leben brauche, wie in einem Samen bereits in mir angelegt ist. Dass das WAS, also wie ich aussehe, was meine Fähigkeiten und Charakterzüge sind, bereits in mir vorhanden und durch meine DNA und mein Geburtshoroskop beschrieben sind. Doch das WIE ist von mir veränderbar. Ich kann entscheiden wie ich mich z. B. Kleide, was ich esse und wie ich dadurch meinen Körper optisch gestalte. Ich kann entscheiden wie ich meine Fähigkeiten zur Geltung bringe.

Im Leben geht es also nicht um das, was ich mache, es geht darum wie ich es mache. Die Gewissheit, dass alle bereits da ist und ich lediglich meinem Herzen zu folgen brauch, auf mein Bauchgefühl und meine Intuition vertrauen kann, dies lässt mich die Zuversicht in jedem Schritt fassen, den ich gehe.