dorothee andrew

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Authentizität in meinem Handeln

Letztens las ich eine interessante Frage auf Instagram welche lautete: Was sind eure Ordnungs- und Aufräumstrategien die zu mehr Ordnung mit Kindern ohne Ärger und Frust führen? 

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten und zugleich doch. Denn die eigentliche Frage lautet. Wer will denn Ordnung haben? Und warum?

Wenn ich diese Frage für mich beantwortet habe, sollte ich mir dazu meinen inneren Dialog anschauen und ob dieser mit meiner Körpersprache übereinstimmt. Denke ich z.B. „hier sieht es aber aus“ und habe dabei eine negative Haltung dazu; ist also mein Gefühl negativ und sage ich dann zu meinen Kindern sie sollen doch bitte aufräumen, so sende ich ein Signal von „ich will nicht aufräumen“ und die Kinder nehmen dies, je nach alter genau so auf. Sie fühlen unbewusst; die Mama will nicht aufräumen, will aber das wir aufräumen, warum? 

Da Kinder bis zum Zahnwechsel aber rein durch Nacharmung lernen und handeln, wäre dies auf keinen Fall eine Aufforderung für sie zu handeln. 

Wie gehe ich also vor? Vorgeschlagen wurden als Lösungen die folgenden: Kisten und Körbe, Zeitrafferfilm mit und für die Kinder aufnehmen, Aufräumroutine vor dem Mittag und Abendbrot, als Vorbild Ordnung vorleben/mitmachen, Druck rausnehmen und eigene Erwartungen runter schrauben. Diese Lösungsvorschläge sind nicht falsch und sogar zum Teil notwendig um ein Ordnungssystem zu implementieren. Auch ich benutze einige davon, aber wenn ich mir nicht bewusst bin was ich ausstrahle, kann ich gewillt noch so ein gutes Vorbild sein, ich werde bei meinen Kindern immer wieder auf Granit beißen wenn ich Kooperation möchte. Auch Moralpredigten und Bestrafungen, oder wenn…dann..Androhungen verstehen junge Kinder nicht. 

Was ich damit sagen will. Man kann noch so viele gute Erziehungsratgeber gelesen, Tipps auf diversen Blogs oder Ratschläge von anderen Eltern, wie ihre Kinder am Besten aufräumen, angeschaut haben. Wenn ich diese Ratschläge nur in der Theorie verinnerlicht, aber nicht für mich in meinem Mindset integriert habe, werden sie nicht funktionieren. Selbst das ausprobieren gehört zur Theorie. Denn das Ausprobieren ist immer noch ein Nähren meines unbefriedigten Verlangens nach Ordnung. 

Die Frage die ich mir also stellen muss ist, was bedeutet für mich Ordnung und warum? Warum habe ich ein Bedürfnis nach Ordnung und welchen Grad von Ordnung möchte ich erreichen? Wenn ich hierrauf eine Antwort gefunden habe löst sich das Problem von ganz alleine! 

Meine persönliche Erfahrung hierzu ist: Ich möchte Ordnung, weil sie mir aus verschiedenen Gründen wichtig ist z.B. weil ich die Atmosphere des Raumes mehr mag, oder ich mich besser konzentrieren kann. Da es also mein Wunsch ist, bin ich auch für das Ordnunghalten verantwortlich und zwar nur ich! Wenn ich diese Ordnung vorlebe und zwar nicht aus der negativen Haltung heraus „ich muss das Kinderzimmer aufräumen, ich muss noch die Küche aufräumen, oh je was haben die Kinder hier schon wieder veranstaltet…“ Sondern aus der Haltung heraus „ich habe jetzt gerade Lust aufzuräumen, ich fange jetzt hier in der Küche an“ dann wird man feststellen, dass sich dieses Aufräumen ganz anders anfühlt und vor allem viel weniger Zeit in Anspruch nimmt als mit einer negativen Grundstimmung. Wenn ich dann in dem Moment zu meinem Kind sage: „Möchtest du mir helfen die Spühlmaschine auszuräumen?“ dann trifft dies auf Resonanz beim Kind und es hilft gerne mit. Einfach weil es spührt, dass das was die Mama da gerade macht ihr Spaß macht und es suggeriert, das es ihm auch Spaß machen kann. Macht man dann noch Musik an, ist es noch einfacher 

Es ist wirklich ein umdenken im Mindset notwendig und zwar zum positiven, um Kooperation zu erziehlen. Die Lösung heißt also nicht Manipulation, sondern Authentizität.