dorothee andrew

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Die Angst zu Versagen

Die Angst davor zu versagen rührt daher, dass man versucht eine Erwartungshaltung zu erfüllen. Diese kann man jedoch nicht ohne Verluste erreichen, bzw. im ungünstigsten Falle nie. Vor allem nicht dann, wenn es nicht die eigene Erwartung ist, sondern wenn ich versuche es jemand anderem recht zu machen, ihm zu gefallen und dabei nicht an mich selbst und mein eigenes Potenzial, meine Kraft und meine Talente glaube.

Dies liegt meistens daran, dass ich gar nicht das lebe, was mein Potenzial voll zur Geltung bringen würde, sondern einfach nur kopiere. Ich kopiere nicht nur das Aussehen von anderen, ich kopiere deren Meinung, deren Berufswünsche und Ziele. Dies kommt daher, weil ich mich vergleiche und dies kommt daher da ich das von klein auf so gelernt habe. Weil in der Schule der Wettbewerbscharakter Tag täglich geschult wird. Da geht es um die beste Note, den stärksten, den schlausten, den schnellsten, den mutigsten. Es wird von klein auf kein WIR-Gedanke geformt und geprägt.

Ein Arbeitskollege meinte letztens noch zu mir: „Alles, was ich werden, möchte ist Director, dann kann ich endlich alle Aufgaben wegdelegieren?“ Daraufhin meine ich: „Glaubst du das wirklich? Und warum würdest du dann genauso mit den Leuten unter dir umgehen wie aktuell mit dir umgegangen wird? Das ergibt keinen Sinn, denn dann würde das System ja bestehen bleiben und wer sagt das man als Director weniger arbeiten muss? Bist du dann glücklicher?“ Er erwiederte: „Ja, aber dann habe ich ja mehr Geld.“

Finde den Fehler… Der Fehler ist, das das System und die darin handelnden Akteure, ausgehend von der in der Kindheit geprägten Verhaltensweisen, einen Ich-Charakter an den Tag legen. Was ihnen nun zum Verhängnis wird, ist, dass sie als WIR ein Ziel verfolgen sollen, aber nie wirklich gelernt haben wie sie dieses Ziel denn als Gruppe erreichen können.

Jeder strebt danach weiterzukommen, sich zu entwickeln, aber alleine. Bin ich bereit Hilfe anzunehmen? Und wie sieht diese Hilfe aus? Ist für mich die Hilfe, dass ich die Arbeit, die ich nicht mag oder die mir zu viel wird einfach an andere abgebe. Ist das nicht verdrängen? Wäre nicht Hilfe, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam daran zu arbeiten wie wir gemeinsam zu einer Situation gelangen könnten, in der alle zufrieden sind?

Der eine oder andere mag jetzt sagen, wie soll das denn gehen. Oder, bei Kompromissen zieht doch immer einer den Kürzeren. Ich bin davon überzeugt das dies geht, und zwar, wenn wir erkennen das jeder sein eigenes individuelles Potenzial hat und ihm ermöglicht wird dies zu leben. Wenn jeder einzelne nach seinem Potenzial gefördert wird, weil er das, was er braucht, selbst einfordert. Das fängt bereits im Kindergarten an und endet dann ich einer Organisation wie dieser in welcher ich gerade arbeite.

In meinem Beispiel wäre die Voraussetzung, dass mein Arbeitskollege für den Beruf brennt, den er ausübt und das dieser seinem Potenzial entspricht. Dies nehme ich bei ihm wahr, denn er ist traurig über den jetzigen Zustand, weil er nicht unter den Umständen das leben kann, was er leben möchte. Er erkennt zwar das Problem, zu viel Arbeit für zu viele Leute, was dazu führt, dass die Qualität der Arbeit, die er gerne abgeben möchte, nicht mit seinen Vorstellungen übereinstimmt. Er nimmt sich dem Problem jedoch nicht an. Er kämpft, und zwar nicht gegen das System, sondern so lange wie er die Situation aushält nur gegen sich selbst.

Wie du aufhören kannst gegen dich selbst zu kämpfen. Und wie du dieser Angst zu Versagen begegnen kannst, sodass sie nicht in Frust und einer sich immer währenden Spirale von sich wiederholenden Ereignissen endet, zeige ich dir in meinem Mindset Coaching.